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Wandel der Arbeitswelt(en) (V-16)

Stream 1, 22.09.21 um 09:45-10:15 Uhr
Wandel der Arbeitswelt(en) (V-16)

Die Arbeitswelt hat sich in den vergangenen Jahrzehnten massiv verändert. Unsichere Beschäftigung, die nicht länger mit dem arbeitsrechtlichen und sozialstaatlichen Schutzniveau verbunden ist, das in der alten Bundesrepublik als „normal“ galt, hat deutlich zugenommen. Neue Formen von Arbeitsorganisation und -kontrolle (die nicht zuletzt durch digitale Technologien möglich werden) haben den Druck auf Beschäftigte so massiv erhöht, dass psychische Erkrankungen an Bedeutung gewinnen und viele nach der Arbeit zu erschöpft sind, um sich um Reproduktionspflichten oder um die eigene Erholung zu kümmern. Unterschiede zwischen Arbeits- und Lebensrealitäten nehmen zu, die Konkurrenz zwischen Arbeitenden ebenfalls, was den Eindruck fördert, man habe es mit ganz verschiedenen Arbeitswelten zu tun. Dies macht es schwerer, zusammen für gemeinsame Interessen einzutreten; entsprechend gewinnen Betriebe ohne Betriebsrat und gewerkschaftsfreie Zonen seit langem an Bedeutung. In der Corona-Pandemie haben sich diese Entwicklungen zugespitzt und wurden besser sichtbar. Was lehren die langen Monate der Pandemie? Welche Veränderungen sind notwendig – und inwiefern zeigen sich Ansatzpunkte für eine neue, solidarische Politik der Arbeit?

Referierende
Prof. Dr. Nicole Mayer-Ahuja, Universität Göttingen

Moderation
Sarah Oltmanns, Hörfunkreferentin