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Die transnationale soziale Frage: Soziale Ungleichheiten und globale Migration (V-18)

Stream 3, 22.09.21 um 09:45-10:15 Uhr
Die transnationale soziale Frage: Soziale Ungleichheiten und globale Migration (V-18)

Die soziale Frage ist zurück. Es geht bei der sozialen Frage der Gegen-wart nicht mehr nur um den Konflikt zwischen Arbeit und Kapital, so wie noch im 19. und 20. Jahrhundert. Die heutige soziale Frage kommt räumlich in globaler Migration zum Ausdruck. Migrant:innen und Ge-flüchtete suchen ein besseres Leben und fliehen aus bedrückenden und repressiven politischen, ökonomischen und ökologischen Bedingungen. Die soziale Frage ist transnationalisiert, indem Kapital und politische Herrschaft staatliche Grenzen überschreiten, indem Mig-rant*innen und ihre Angehörigen grenzüberschreitende Verbindungen zwischen Nationalstaaten in transnationalen sozialen Räumen unterhal-ten; und weil sich soziale Ungleichheiten und Migration gegenseitig be-dingen. In früheren Zeiten haben Klassenunterschiede politische Konflikte dominiert. Obwohl Klasse schon immer auch kulturell bestimmt war, nicht zuletzt von Konflikten rund um Ethnizität, Religion, Geschlecht und Sprache, sind es diese kulturellen Heterogenitäten, die in den letzten Jahrzehnten für soziale Positionen und Lebensverhältnisse, aber auch für politische Auseinandersetzungen um Migration wichtiger geworden sind.

Referierende
Prof. Dr. Thomas Faist, Universität Bielefeld

Moderation
Caroline Mulert, Bayerischer Jugendring